Die revolutionären Massen haben Hasina gestürzt und ihre über 16 Jahre andauernde brutale Herrschaft beendet! Während wir diese Zeilen schreiben, sind Millionen Menschen nach Dakha, gekommen und im Laufe des Tages werden weitere Millionen erwartet.
[Source]
Die Massen haben den Ganabhaban, die Residenz der Premierministerin, übernommen. Der Stand um 14:25 (Ortszeit) war, dass Sheikh Hasina und ihre Schwester zum Militärstützpunkt Kormitola geflogen wurden und von dort aus das Land verließen. Doch in der Armee werden bereits Pläne zur Machtübernahme geschmiedet, um dem Volk seinen Sieg zu rauben! Die Massen müssen wachsamer denn je sein! Wir sagen: Alle Macht den Arbeiter- und Studentenkomitees!
Seit dem Wochenende haben sich die Ereignisse in Bangladesch überschlagen. Es war klar, dass es heute zu einer Entscheidungsschlacht kommen würde. Am Sonntag begannen die Polizei und die Armee zu schwanken. An einigen Orten feuerten sie auf die Massen, was zu einem weiteren blutigen Tag mit über 90 Toten führte. An anderen Orten blieben sie passiv oder zogen sich zurück. Die Armeeführung wusste, dass sie die Stellung nicht mehr lange halten konnte. Die Armee drohte jeden Augenblick auseinanderzubrechen.
Die Studentenführer haben die Bewegung richtigerweise weiter zugespitzt. Sie riefen die Massen dazu auf, Komitees zu gründen, wie wir es in den letzten drei Wochen vorgeschlagen haben, um sicherzustellen, dass die Regierung die Bewegung nicht durch einen weiteren Internet-Blackout erneut desorganisieren kann. Darüber hinaus riefen sie die Menschen dazu auf, heute – bewaffnet und bereit zur Selbstverteidigung – nach Dhaka zu kommen, um die Machtfrage zu klären. „Kommt mit Bambusstock. Machen wir Bangladesch frei“, heißt es in einem Social-Media-Post.
Und, was am bedeutsamsten ist, riefen sie die Arbeiter zu einem Generalstreik auf:
„Ich rufe die arbeitende Bevölkerung von Dhaka und den umliegenden Bezirken auf, nach Dhaka zu kommen“, sagte Asif Mahmood gestern in einer Erklärung. „Insbesondere die Textilarbeiter werden aufgerufen, auf die Straße zu gehen. Historisch gesehen ist der Beitrag der arbeitenden Bevölkerung während der Revolution dieses Landes unbestreitbar. Tretet hervor und erfüllt ein weiteres Mal eure historischen Pflichten.“
Die Massen haben auf diese treffenden Aufrufe mit der größten Mobilisierung seit der revolutionären Periode der 1970er Jahre reagiert. Heute früh marschierten Millionen von Menschen nach Dhaka. Die Polizei und die Armee haben die Massen nicht aufgehalten – sie waren komplett überwältigt. Entschlossen riefen die Textilarbeiter ihre Genossinnen und Genossen in einer Fabrik nach der anderen auf, sich der Revolution anzuschließen.
Lassen wir uns den Seig nicht von der Armee stehlen!
Es war klar, dass die Revolution heute einen entscheidenden Sieg erringen würde. Die Armeeführung hat alles versucht, um das Regime zu retten. Durch die Absetzung von Hasina, die eindeutig nicht mehr zu retten war, wollen sie die Situation für die herrschende Klasse sichern.
Die Generäle versuchen sicherzustellen, dass es für die Massen keine Gerechtigkeit geben wird. Hasina wird aus dem Land geflogen, um sie vor dem Zorn der Massen zu schützen. Wie sollen diese Leute, an deren Händen das Blut des Volkes klebt, für „Gerechtigkeit“ sorgen?
Es liegt auf der Hand, dass der Armeechef Waker-uz-Zaman versucht, einen „geordneten Übergang“ einzuleiten. Das heißt, die Armee versucht, dem Volk seinen Sieg zu entreißen und sicherzustellen, dass die Macht nicht in die Hände der revolutionären Studenten und Arbeiter übergeht.
Die Presse berichtet seit den Morgenstunden, dass es Gespräche zwischen dem Armeechef und den Parteiführern gibt. Sie wollen das gleiche mörderische System weiterführen: Die Gerichte, Armee und Polizei, die Hasina beim Abschlachten der Bevölkerung zur Seite standen, bleiben dieselben. Lediglich neue Handlanger der herrschenden Klasse sollen an die Spitze der Regierung gesetzt werden, die sich aus den übrigen Parteien und möglicherweise aus Personen der „Zivilgesellschaft“ und der Armee rekrutieren, die nichts zu diesem Sieg biegetragen haben, nun aber die Früchte davon ernten wollen.
Die Führer der Studentenbewegung haben richtigerweise festgehalten: „Wir wollen keine Militärregierung, wir wollen eine Volksregierung.“ Das ist korrekt! Sie haben zu Recht darauf hingewiesen, dass General Waker-uz-Zaman der Schwiegerbruder von Sheikh Hasina ist und erklärt: „Man kann nicht von ihm erwarten, dass er den Märtyrern gerecht wird.“ Auch das ist korrekt!
Die Armeeführung, Richter, Polizeichefs, hohe Beamten und Parteiführer sind verschiedene Abteilungen derselben Räuberbande. Sie dürfen das Volk nicht seines Sieges berauben und ihn als ihren eigenen beanspruchen!
Wie der Sieg gesichert werden kann
Die Mobilisierung muss aufrechterhalten werden bis die Macht in den Händen der Studenten und Arbeitermassen liegt. Was ist dafür zu tun?
Gestern haben die Führer der Studenten die Machtfrage gestellt und erklärt, dass die Revolution nicht nur eine Frage des Sturzes von Sheikh Hasina ist, sondern dass es um die „Beseitigung ihres faschistischen Systems“ geht, und dass die „Studenten keine Notstandsregierung, Militärregierung oder irgendein anderes System akzeptieren werden, das dem Faschismus dient“. Wir stimmen zu – ihr System muss weg!
Die Erklärung geht weiter:
„Die Führung des Studenten-Bürgeraufstandes wird der Hauptteilnehmer der Übergangsregierung sein. Ihre Hauptverantwortung wird es sein sicherzustellen, dass die Hoffnungen und Bestrebungen der Studenten zum Aufbau eines neuen Bangladesch sich in ihr widerspiegeln.“
„Die Repräsentation der Zivilgesellschaft und der politischen Führungen wird sichergestellt werden, mit Ausnahme des faschistischen Systems der letzten 16 Jahre und seiner Profiteuere.“
Wir würden sagen, dass die revolutionären Studenten und die Arbeitermassen, die diesen Sieg errungen haben, die einzigen Teilnehmer einer Übergangsregierung sein sollten. Die Armeespitzen würden mit Freuden einige Studentenführer als „Teilnehmer“ in eine illegitime bürgerliche Regierung holen, in der sie selbst letztendlich bestimmen, wo es lang geht. Es würde ihnen genau den Anschein der Legitimität geben, der ihnen jetzt fehlt.
Die Oppositionsparteien wie die BNP sind keine Alternative. Sie stehen für genau das gleiche System der uneingeschränkten Herrschaft der Großkonzerne wie Hasina. Währenddessen waren viele Teile der sogenannten „Zivilgesellschaft“ wie etwa die Wirtschaftsverbände die Hauptunterstützer von Hasina. Sie hat in Bangladesch eine Ordnung geschaffen, in der die Kapitalisten enorm von der Überausbeutung der Arbeiterklasse profitiert haben.
Die Studenten und Arbeiter können nur auf ihre eigene Kraft bauen. Die Revolution hat Bangladesch in zwei unversöhnliche Lager geteilt: Die revolutionären Studenten und Arbeitermassen auf der einen Seite und die Hasina-Clique, die Großkonzerne und die Spitzen des Staatsapparates auf der anderen Seite. Es gibt keine unabhängige „dritte Partei“. Die Arbeiter und Studenten müssen selbst die Macht übernehmen!
Der Weg vorwärts wurde bereits von der Bewegung selbst aufgezeigt. Studenten und Arbeiter haben exzellente Organisationsfähigkeiten bewiesen. Sie haben schon im ganzen Land damit begonnen, Kampfkomitees aufzubauen, nachdem der Aufruf der Führung dazu erfolgte.
Jetzt muss der Generalstreik weitergehen und die Führung muss die Massen dazu drängen, die Komitees auf alle Betriebe, alle Stadtviertel und Dörfer und alle Bildungseinrichtungen auszudehnen. Die einfachen Soldaten müssen dazu aufgerufen werden, ihre eigenen Komitees ohne die Offiziere zu bilden, um sicherzustellen, dass Verschwörungen in der Armee ein Riegel vorgeschoben wird.
Diese Komitees würden unmittelbar damit anfangen, die Herrschaft der Bosse in den Fabriken sowie die Gerichte und Polizei auf lokaler Ebene zu ersetzen. Sie würden die Genossen befreien, die gefangen genommen worden sind, ohne dafür auf einen Erlass eines Beamten zu warten, der von der Awami-Liga eingesetzt worden ist.
Wenn diese Komitees auf Stadtebene, auf regionaler und nationaler Ebene verknüpft sind, wäre es ein leichter Schritt, einen Aufstand zu organisieren, der alle Macht diesen Komitees überträgt und den verrotteten Staatsapparat, an dessen Spitze Hasina 16 Jahre gestanden ist, niederreißt und ersetzt.
Die Macht wäre dann in den Händen derjenigen, die wirklich den Reichtum in der Gesellschaft schaffen – den Arbeitern – ebenso wie den Studenten, anstatt der parasitären Clique, die sich seit der Unabhängigkeit diesen Reichtum unter den Nagel gerissen und die Nation zertreten hat. Nur das würde sicherstellen, dass die Tyrannen, die das Land geführt haben, zur Rechenschaft gezogen werden. So eine revolutionäre Macht würde ihren Reichtum enteignen und den der multinationalen Konzerne, die sie unterstützen: Dieser Reichtum ist die wahre Quelle ihrer Macht.
Das würde die Vollendung dieser heroischen revolutionären Bewegung bedeuten und Bangladesch in ein leuchtendes Beispiel für die unterdrückten Massen des ganzen indischen Subkontinents und der ganzen Welt verwandeln.
- Für den Sieg der Studenten in Bangladesch!
- Nieder mit Hasinas Regime!
- Kein Vertrauen in die Armee! Kein Vertrauen in die Parteien der herrschenden Klasse!
- Alle Macht den Arbeiter- und Studentenkomitees!
- Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!